Impressionen vom Fachtag

Der zweite Fachtag des Thüringer Volkshochschulverbandes fand am 29. Januar 2015 statt und stand unter dem Thema „Qualität in der frühkindlichen Bildung“. Siebzig Teilnehmende aus ganz Thüringen nutzten die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch und um Anregungen für die eigene pädagogische Arbeit zu finden. Das Team des Bildungshauses St. Ursula sorgte für eine angenehme Atmosphäre und für die notwendige Pausenversorgung.

Eröffnet wurde der Fachtag durch Marlis Wagner vom Institut für angewandte Psychologie und Pädagogik in Kiel. Um dem Paragraphen 79 a – Qualitätsentwicklung in der Kinder- und Jugendhilfe- gerecht zu werden, zeigte Frau Wagner Ansätze und Wege auf, mit denen Fachkräfte Qualitätsanforderungen in der Einrichtung umsetzen können.

Das Hauptaugenmerk des Fachtages lag auf den zwei Workshopblöcken. Unter Anderem wurde der Frage nachgegangen, wie eine gute sinnesspezifische Frühförderung in Kindertageseinrichtungen gelingen kann. Die Referentin Andrea Bischof erläuterte anhand konkreter Beispiele, wie Kita und Frühförderung kooperieren können, damit eine optimale Förderung für die Kinder gewährleistet wird. „Das ist ja voll doof – Beschwerdeverfahren für Kinder entwickeln“ war Thema des Workshops von Hiltrud Werner. Seit dem 01. Januar 2012 gibt es ein Beschwerderecht im Bundeskinderschutzgesetz. Welche Aufgaben Erzieher und Erzieherinnen dabei haben und welche Möglichkeiten es gibt, um Kindern ein Beschwerdeverfahren zu ermöglichen wurde in diesem Workshop aufgezeigt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Workshops waren sich darin einig, dass es von großer Bedeutung ist, auch die Bedürfnisse und die Gründe für Beschwerden von Kindern zu ermitteln, die sich noch nicht richtig artikulieren können. Julia Christensen, Thüringer Volkshochschulverband e.V., stellte in ihrem Workshop das Projekt Multilingual Families vor. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Förderung von mehrsprachigen Kindern. Dafür wurden Materialien und Übungen für Pädagogen und Eltern entwickelt, mit denen diese mehrsprachige Kinder unterstützen können. Im Workshop wurden ausgewählte Übungen ausprobiert und die mögliche Umsetzung in der Kita diskutiert.

Vor Beginn des zweiten Workshopblocks hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, an einer ganzheitlichen Gesundheits-, Entspannungs- und Atemübung teilzunehmen. Jürgen Seefeldt, Kursleiter für Qi Gong und Tai Chi an der Volkshochschule Erfurt, gab in einem kurzen Input Tipps, wie durch kleine Übungen zwischendurch Entspannungseffekte erzielt werden können.

Sonja Zeidler vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend, Sport stellte den aktuellen Stand der „Fachlichen Empfehlungen für die Fort- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen“ vor. Die fachlichen Empfehlungen sollen im Jahr 2015 veröffentlicht werden und Kindertageseinrichtungen, Fachberatung, Trägern und Bildungsanbietern Orientierung für die Erstellung einer Fortbildungskonzeption und die Durchführung von Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen geben. In der Kommunikation untereinander kann es häufig zu Missverständnissen kommen. Dr. Ramona Fiedler-Schäfer, Mediatorin und Organisationsberaterin, zeigte in ihrem Workshop „Weniger Stress durch bewusstere Gesprächsgestaltung“ Wege auf, wie in Stress- und Belastungssituationen am besten kommuniziert werden kann, damit Situationen nicht zu Streitgesprächen eskalieren und die Stressbelastung noch verstärken. Elke Schlösser, Dipl. Sozialarbeiterin und Fachbuchautorin, gab in ihrem Workshop Tipps, wie die Zusammenarbeit mit Eltern von unter Dreijährigen gelingen kann. Wichtige Grundlagen dafür sind eine wertschätzende Grundhaltung den Eltern gegenüber, sowie das Setzen von positiven Schlüsselreizen in schriftlichen Mitteilungen, bei Hospitationen oder einfach in kurzen Gesprächen mit Eltern. Wie diese Punkte im Kita-Alltag umgesetzt werden können, wurde im Workshop besprochen.

Der Kita-Tag 2016 wird voraussichtlich im September stattfinden. Wir laden Sie herzlich dazu ein, am 3. Fachtag teilzunehmen.